Warum ist die Leber so besonders?
Leber und Hormone: sie bringt man vielleicht nicht direkt miteinander in Verbindung. Aber die Leber ist für Frauen ein entscheidendes Organ, wenn es um die Hormonbalance geht. Außerdem ist sie ein wichtiges Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan und damit auch für das Wohlfühlgewicht und Wohlbefinden von großer Bedeutung. Und sie ist das einzige Organ im Körper, das sich komplett regenerieren kann. Grandios, oder?
Wie die Leber nun aber konkret mit deinen Hormonen zusammenhängt, kläre ich jetzt für dich. Du wirst sie danach bestimmt mit ganz anderen Augen betrachten 😉.
Was macht die Leber den ganzen Tag?
Ehrlich gesagt: eine ganze Menge. Sie spielt nicht nur eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel und bei der Entgiftung, sondern sie ist auch für dein Hormonsystem von enormer Bedeutung.
Die Leber:
- produziert die Gallenflüssigkeit.
- verarbeitet und speichert Fette.
- verarbeitet Eiweiße und stellt aus ihnen z. B. Gerinnungsstoffe her.
- hält Energiereserven bereit, indem sie Zucker (Glucose) umwandelt und als Glykogen speichert.
- entgiftet – quasi rund um die Uhr.
- speichert bestimmte Vitamine und Spurenelemente.
- wandelt circa 60% des inaktiven Schilddrüsenhormons T4 in die aktive Form T3 um.
- baut Hormone ab.
Das klingt nicht nur viel, das ist es auch.
Deine Leber- kurz vor dem Burnout
Mit dem, was sie laut „Stellenbeschreibung“ erledigen soll, ist die Leber voll beschäftigt – bekommt es aber gewuppt.
Aber durch unseren modernen Lebensstil wird sie mit zusätzlichen Schadstoffen (Toxinen) belastet:
- Alkohol,
- Medikamente,
- endokrine Disruptoren in Hülle und Fülle (Erklärung dazu weiter unten),
- Transfette aus industriell verarbeiteten Lebensmitteln,
- und eine Flut an Zucker
- Stress, Wut & Ärger
- chemische Haushaltsreiniger
- synthetische Körperpflegeprodukte
- und Umweltgifte
bringen sie an den Rand des Burnouts.
Um nun körperfremde und -eigene Substanzen aller Art so umzuwandeln, dass sie über Darm oder Niere ausgeschieden werden können, benötigt die Leber viele Nährstoffe.
Und hier liegt ein weiteres Problem, mit dem die Leber konfrontiert wird: Unsere „moderne“ Ernährung ist oft ohnehin zu nährstoffarm. Aber zusätzlich sorgen Stress und synthetische Hormone, wie zum Beispiel die Pille, für einen erhöhten Bedarf an genau den Nährstoffen (zumindest einigen davon), die eben auch die Leber dringend braucht.
Zu viele Schadstoffe einerseits und zu wenig Nährstoffe andererseits führen dann unweigerlich dazu, dass die Leber überfordert ist und nicht mehr alle Aufgaben gleichermaßen gut bewältigen kann. Und das kann für deine Hormone in einer Katastrophe enden.
Die Leber und deine Hormone
Wie ich in der Einleitung schon angedeutet habe, benötigst du eine gut funktionierende Leber für Hormone, die in Balance sind. Aber warum ist das so?
Wenn deine Leber dauerhaft überlastet ist, dann schafft sie es eben nicht mehr, deine körpereigenen Hormone abzubauen. Clever wie sie ist, „konzentriert“ sie sich zunächst darauf, körperfremde Substanzen zu entsorgen. Dadurch steigt aber deine Hormonkonzentration und es kann zu Hormonstörungen kommen. Dabei kommt eine Hormonstörung selten alleine. Denn Stress-, Geschlechts-, Schilddrüsen- und Fettspeicherhormone beeinflussen und regulieren sich gegenseitig.
Auch wenn es sich nicht um ein Hormon im eigentlichen Sinn handelt, ist es an dieser Stelle erwähnenswert: Vitamin D wird in der Leber in die aktive Form Vitamin D3 umgewandelt. Da ein niedriger Vitamin-D-Spiegel ohnehin ein weit verbreitetes Phänomen bei Frauen ist, kann auch hier die Leber einen Mangel begünstigen.
<Vitamin-D-Mangel: jede zweite Frau ist betroffen>
Welchen Einfluss die Leber auf die einzelnen Hormone hat, erfährst du jetzt in den folgenden Abschnitten.
Schilddrüsenhormone werden aktiviert
Die Schilddrüse bildet nur etwa 20 % des aktiven Schilddrüsenhormons T3 selbst. Die Speicherform T4 wird dann zu circa 60 % in der Leber in die aktive Form umgewandelt. Übrigens findet auch im Darm ein Umbau zu T3 (20 %) statt.
Hieran kannst du gut erkennen: Ist die Leber in ihrer Funktion beeinträchtigt, dann kann es zu Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion kommen, obwohl die Schilddrüse eigentlich völlig in Ordnung ist. Weiterführende Informationen zur Schilddrüsenunterfunktion findest du in diesem Artikel.
Umgekehrt kann aber auch die verminderte Konzentration von dem Hormon T3 die Leber erheblich beeinflussen. Durch den gedrosselten Stoffwechsel – aufgrund des fehlenden aktiven Schilddrüsenhormons – arbeitet auch die Leber „gedrosselt“ und damit erhöht sich dein Risiko für Gallensteine.
Da T3 auch die Magensäure stimuliert, kann sowohl die Nährstoffaufnahme als auch die komplette Verdauung auf diesem Weg beeinträchtigt werden.
An der Entgiftung in der Leber selbst ist ebenfalls T3 beteiligt. Ebenso daran, Cholesterin auf- und abzubauen. Damit kann ein erhöhter Cholesterinspiegel also auch das Ergebnis einer eingeschränkten Leberfunktion sein.
Hormone werden in der Leber abgebaut
Östrogen ist das Hormon der 1. Zyklushälfte. Damit der Östrogenspiegel in der 2. Zyklushälfte zugunsten des Progesterons sinken kann, muss Östrogen in der Leber abgebaut werden. Funktioniert dieser Abbau nicht reibungslos, verbleibt zu viel Östrogen (oder Abbauprodukte mit östrogener Wirkung) im Körper. Eine Östrogendominanz, eine der häufigsten Hormonstörungen bei Frauen, ist dann die Folge.
Auch das Hormon Cortisol wird in der Leber abgebaut. Klappt das nicht, dann hat ein Zuviel dieses Stresshormons einen erheblichen Einfluss auf andere Hormonsysteme. Unter anderem können Ein- und Durchschlafprobleme die Folge sein. Dazu später mehr.
Testosteron wird ebenfalls in der Leber abgebaut. Bei Frauen spielt der Testosteronspiegel im Vergleich zu den weiblichen Hormonen eine untergeordnete Rolle. Trotzdem kann sich ein Überschuss unangenehm bemerkbar machen:
Du entwickelst mehr Gesichts- und Körperbehaarung,
- deine Figur wird männlicher
- und es kann zu fettiger Haut
- oder auch Haarausfall kommen.
Da ein relativer Testosteronüberschuss besonders in der Postmenopause nicht selten ist, solltest du das Problem nicht noch durch eine angeschlagene Leber verschärfen.
Wie macht sich eine überlastete Leber bemerkbar?
Die Leber enthält keine Nervenbahnen und kann dementsprechend nicht weh tun. Und genau hier liegt das Problem. „Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“. Fehlt es dir an Energie und bist du ständig müde? Wenn du andere Erkrankungen ausschließen kannst, dann ist vermutlich deine Leber überarbeitet.
Auch bei hormonellen Problemen solltest du immer als Basistherapie deine Leber entlasten. Denn dein Hormonchaos hängt meistens auch mit einer überforderten Leber zusammen.
Woran kannst du merken, dass etwas nicht stimmt:
- Du hast ein Druckgefühl im rechten Oberbauch (durch Vergrößerung der Leber)
- Dir ist oft übel
- Du hast keinen Appetit
- Dir fehlt es an Energie
- Du hast Verdauungsbeschwerden
- Du bist ständig müde
- PMS (Prämenstruelles Syndrom) Symptome treten auf oder verschlimmern sich
- Hautunreinheiten oder auch Ekzeme machen sich bemerkbar
- Du wachst nachts auf
- Die Pille oder eine Hormonersatztherapie (auch bioidentische Hormone) verträgst du nicht (mehr)
- Es gelingt dir nicht abzunehmen, womöglich nimmst du sogar noch zu
Bei anhaltendem Druckgefühl, Gelbfärbung deiner Haut und Augen oder auch unspezifischem starkem Juckreiz solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Ansonsten eignen sich die Leberwerte, die du beim Arzt erhältst, nicht, um festzustellen, ob deine Leber noch gut funktioniert. Was kannst du also tun?
SOS für deine Leber
Die gute Nachricht vorneweg: Die Leber ist bereit dir zu verzeihen und sehr regenerationsfähig. Alles, was du tust, um sie zu entlasten und zu stärken, nimmt sie dankbar an.
Ernährung
Na klar, wie soll es anders sein. Du kennst mich ja 😊. Es steht und fällt immer mit der Ernährung.
Sie sollte möglichst frisch, unverarbeitet und nährstoffreich sein. Meine Top 10 Nährstoffe für die Leber verrate ich dir in meinem Body Booster Programm.
Leber-Detox
Wenn du deine Hormonstörungen an der Wurzel anpacken möchtest, dann empfehle ich dir ein Detox-Programm, durch das sich deine Entgiftungsorgane erholen können.
Du möchtest eine konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitung, was du tun kannst, um deine Leber optimal zu unterstützen? Sodass du ohne Umwege deine Hormone in Balance bringst und dein Wohlfühlgewicht erreichst! Dann trag dich in die Warteliste für mein Detox Programm ein. So erfährst du als erste, wann das Programm erhältlich ist und profitierst vom Wartelisten-Bonus:
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Stress ist Gift
Dein Stresshormon Cortisol sorgt dafür, dass du morgens gut aus dem Bett kommst. Im Gegenzug dazu, wird Melatonin – dein Schlafhormon – am Abend ausgeschüttet, damit du gut einschlafen kannst.
Wenn du nun an chronischem Stress leidest, dann ist dein Cortisolspiegel dauerhaft erhöht. Deine Leber braucht entsprechend länger, um Cortisol abzubauen. Außerdem wird durch einen hohen Cortisolspiegel auf lange Sicht eine Fettleber begünstigt, wodurch die Leber immer schlechter funktioniert.
Ebenso verhält es sich mit Melatonin. Das sollte entsprechend in den Morgenstunden abgebaut sein, damit du wieder fit wirst. Braucht die überarbeitete Leber dazu länger, bist du tagsüber dauermüde und schlapp.
Melatonin spielt auch als Antioxidans während der Entgiftung für deine Leber eine wichtige Rolle. Die Leber kann bei gutem, tiefen Schlaf also effektiver arbeiten.
Cortisol steht zudem in enger Verbindung mit deinem Blutzucker. Sinkt der auf einen bestimmten Wert ab, so sorgt Cortisol dafür, dass Energiereserven (Glykogen) aus der Leber bereitgestellt werden.
Durch langanhaltenden Dauerstress kann es jetzt aber dazu kommen, dass deine Nebennieren (Ort der Cortisol Produktion), ebenso wie deine Leber, geschwächt sind. Sie schütten dann auch bei niedrigem Blutzucker (wie es in der Nacht vorkommen kann) zu wenig Cortisol aus. Das ist ein absolutes Alarmsignal für deinen Körper: Er wird versuchen, mit aller Macht, mehr Stresshormone auszuschütten. Dadurch wachst du auf (meist gegen 3:00) und kannst schlecht bis gar nicht wieder einschlafen.
Wie du siehst, kann dir also zunächst ein Zuviel an Cortisol schaden. Später ist es dann der niedrige Cortisolspiegel, der sich ungünstig auswirkt.
Fazit
Die Leber hat einen enormen Einfluss auf deine Hormone. Und auch das Zusammenspiel deiner Hormone ist äußerst komplex und vielschichtig. Um eine Balance zu erreichen ist es wichtig, sich die Bereiche Entgiftung, Entspannung, Ernährung und Emotionen anzugucken. Auch dein Schlaf sollte erholsam sein und deine Bewegung so, dass dein Körper optimal unterstützt wird.
Du wirst häufig wütend, ärgerst dich oft oder magst dich selbst nicht leiden? All diese negativen Emotionen sind Gift für deine Leber. Stressmanagement und Selbstfürsorge sind also ein wichtiger Teil der hormonellen Balance. Vergiss nicht: Sind deine Hormone glücklich, dann bist du es auch!
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11 Kommentare zu „Die Leber: Der Schlüssel zur Hormonbalance“
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