Warum ist das Abnehmen mit Hashimoto so herausfordernd?
Abnehmen mit Hashimoto ist deshalb so schwierig, weil die Schilddrüse (als betroffenes Organ) eine Schlüsselrolle für deinen Stoffwechsel spielt. Ihre Hormone sind entscheidend, um deinen Stoffwechsel anzukurbeln und Fett zu verbrennen. Denn Schilddrüsenhormone beeinflussen, wie dein Körper Nahrung in Energie umwandelt und wie er Fett speichert. Geht es deiner Schilddrüse nicht gut, kann dein Stoffwechsel langsamer werden, was zwangsläufig dazu führt, dass du weniger Kalorien verbrennst. Und genau das ist ein wesentlicher Grund, warum das Abnehmen bei Hashimoto oft so schwierig ist.
Es lohnt es sich, einen kurzen Blick darauf zu werfen, was in deinem Körper bei dieser Erkrankung tatsächlich vor sich geht. So kannst du verstehen, warum das Abnehmen mit Hashimoto ein ganzheitlicher Prozess ist und Kalorien nur ein Puzzleteilchen darstellen.
Was ist Hashimoto?
Die Hashimoto-Thyreoiditis Erkrankung betrifft vier bis 8 Millionen Menschen in Deutschland und davon sind mehr als 90 % Frauen. Bei einem Viertel von ihnen bricht die Krankheit zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr aus, das heißt auffällig oft beginnt sie mit der hormonellen Umstellung der Wechseljahre. Deshalb kommt es häufig zu einer Fehldiagnose – die Symptome werden den Wechseljahren zugeschrieben.
Bei Hashimoto handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der dein eigenes Immunsystem deine Schilddrüse angreift. Meistens wird das Schilddrüsengewebe dabei allmählich zerstört – das Organ verkümmert. Aber warum passiert das? Hier sind einige Faktoren, die eine Rolle spielen können:
- Genetik: Die Veranlagung zu Hashimoto kann in deinen Genen liegen. Wenn jemand in deiner Familie Hashimoto hat, erhöht das möglicherweise dein Risiko.
- Trigger: Manchmal braucht es Auslöser, damit Hashimoto ausbricht. Das können psychische Belastungen und Stress sein, aber auch schwere Viruserkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber.
- Verstärker: Entzündungsfördernde Hormone wie Insulin und bestimmte Omega-6-Fettsäuren oder Transfette befeuern „stille Entzündungen“ und damit auch Autoimmunerkrankungen.
- Wechselwirkungen: Hashimoto tritt auffallend häufig mit PCOS* und manchmal gemeinsam mit anderen Autoimmunkrankheiten wie Diabetes Typ 1 oder Zöliakie auf.
- Wechseljahre: Die Wechseljahre und hormonellen Veränderungen im Körper (insbesondere eine Östrogendominanz–> mehr dazu) können ebenfalls das Risiko für Hashimoto erhöhen.
Schauen wir uns jetzt noch an, welche wichtige Rolle dein Darm einnimmt, wenn es um Hashimoto geht und warum er auch ein Teil deiner Abnehmstrategie sein sollte.
Die Rolle des Darms bei Hashimoto
Der Darm ist nicht nur ein Ort für die Verdauung. Er ist auch der Sitz des Immunsystems. Somit spielt er eine entscheidende Rolle bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto.
Ein gesunder Darm ist wichtig, um das Immunsystem in Schach zu halten und Entzündungen zu minimieren. Wenn aber die Darmflora gestört ist oder du (oft unbemerkt) auf bestimmte Lebensmittel reagierst, löst das starke Immunreaktionen aus. Diese Reaktionen beeinflussen deine Darmbarriere, und im schlimmsten Fall kann es zu einem sogenannten ‚Leaky-Gut-Syndrom‘ kommen. An dieser Stelle habe ich ausführlich darüber geschrieben. Letztendlich führt es zu einem „verwirrten“ Immunsystem, das versehentlich körpereigenes Gewebe, wie eben deine Schilddrüse, angreift – ein typisches Merkmal bei Hashimoto.
Symptome von Hashimoto und ihr Einfluss auf das Gewicht
Jetzt ist es Zeit, mal genauer zu betrachten, wie sich Hashimoto auf deinen Körper und speziell auch dein Wohlbefinden und deine Figur auswirken kann. Du wirst sehen, es ist kein Wunder, dass Abnehmen mit Hashimoto so viel schwieriger wird.
- Müdigkeit: Mit Hashimoto fühlst du dich womöglich schlapp und müde. Dann fällt es dir natürlich schwer, dich zu einem Spaziergang oder gar Sport aufzuraffen.
- Gewichtszunahme: Durch den verlangsamten Stoffwechsel (insbesondere, wenn deine Medikation nicht gut eingestellt ist) nimmst du zu, selbst wenn du gar nicht mehr isst.
- Depressive Verstimmungen: Die hormonellen Veränderungen können auch deine Stimmung beeinflussen. Du ziehst dich zurück, hast auf nichts Lust und fühlst dich nicht gut. An Sport oder gesunde Ernährung ist dann oft gar nicht zu denken.
- Trockene Haut und Haare: Wenn deine Schilddrüse nicht richtig arbeitet, kommt es oft zu trockener Haut und Haarausfall. Das wirkt sich nicht auf dein Gewicht aus, aber besser fühlst du dich dadurch auch nicht.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Hashimoto kann zu Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen führen. Das kann deinen Alltag erheblich erschweren. Viele Frauen fühlen sich dadurch alt und unzufrieden.
- Verdauungsprobleme: Ein träger und kranker Darm kann zu Verdauungsbeschwerden führen. Du verwertest Nährstoffe schlechter und fühlst dich aufgebläht und schwer um die Mitte.
- Kälteempfindlichkeit: Mit Hashimoto bist du vielleicht zur „Frostbeule“ geworden. Auch das kann dafür sorgen, dass du weniger aktiv bist.
Schilddrüsenhormone, wie L-Thyroxin sollen helfen, diese Beschwerden zu lindern. Aber viele Frauen, die bereits L-Thyroxin einnehmen, leiden trotzdem weiter unter Symptomen und unter ihrem Gewicht. Wenn du auch davon betroffen bist, habe ich eine gute Nachricht für dich: Nicht nur Abnehmen mit Hashimoto ist möglich, du kannst auch deine Beschwerden durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen.
Dabei geht es nicht nur um deine Ernährung, sondern auch um deinen Darm, guten Schlaf, Stressmanagement und ausreichend Bewegung. Der Schlüssel liegt darin, das Immunsystem zu stärken und in Balance zu bringen, indem du auf entzündungshemmende Maßnahmen setzt. Dazu bekommst du jetzt konkrete Tipps von mir.
Tipps für erfolgreiches Abnehmen mit Hashimoto
Abnehmen mit Hashimoto kann herausfordernd sein. Aber wenn du die richtigen Strategien anwendest, dann steht einer erfolgreichen Gewichtsabnahme nichts im Weg.
Die richtige Ernährung zum Abnehmen mit Hashimoto
Lass die Finger weg von radikalen Diäten. Denn die Folgen gehen, besonders bei Hashimoto, nach hinten los: Heißhungerattacken, Nährstoffmängeln, ein Stoffwechsel, der noch weiter runtergefahren wird. Im Endeffekt schlägt der gefürchtete Jojo-Effekt zu und dir geht es noch schlechter.
Was dir stattdessen hilft:
- Entzündungshemmende Lebensmittel: Setze auf Lebensmittel, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Dazu gehören Omega-3-Fettsäuren (in Fisch, Leinsamen und Walnüssen), frisches Obst, Gemüse und Ingwer.
- Gesunde Fette: Integriere unbedingt ausreichend gesunde Fette in deine Ernährung, wie du sie in Avocados, Nüssen und Olivenöl findest. Sie können deine Hormonbalance unterstützen.
- Jodbewusste Ernährung: Achte auf eine ausgewogene Jodzufuhr. Sowohl zu viel, als auch zu wenig Jod kann problematisch sein. Besonders viel Jod befindet sich in Meeresfrüchten, Algen und jodiertem Salz.
- Regelmäßige Mahlzeiten: Plane regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten (hier kannst du mehr dazu erfahren), um Blutzuckerspitzen zu vermeiden und deinem Körper genug Energie zu liefern.
Darmgesundheit fördern für erfolgreiches Abnehmen mit Hashimoto
Wie es deinem Darm geht, spielt eine zentrale Rolle, wenn es ums Thema Abnehmen mit Hashimoto geht. Hier sind einige wirksame Tipps, um deine Darmgesundheit zu fördern und so auch dein Gewicht nachhaltig zu reduzieren, während du gleichzeitig die Autoimmunreaktionen in deinem Körper eindämmst:
- Probiotische Nahrungsmittel: Integriere probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut in deine Ernährung. Sie unterstützen das Wachstum gesunder Darmbakterien.
- Ballaststoffreiche Ernährung: Fokussiere dich auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte. Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit und helfen dabei, den Blutzuckerspiegels zu regulieren. Wie viele du brauchst und wo sie drinstecken, erfährst du hier.
- Wasser trinken: Trinke genügend Wasser, um eine gute Verdauung zu unterstützen und Giftstoffe effektiv auszuscheiden.
- Darmaufbau mit Plan: Bei der gezielten Pflege deines Darms kann ich dich als holistische Ernährungsberaterin und Darmexpertin unterstützen. Gemeinsam können wir individuelle Strategien entwickeln, um nicht nur deine Darmgesundheit zu optimieren, sondern auch das Abnehmen trotz Hashimoto erfolgreich zu gestalten.
Durch diese Maßnahmen schaffst du eine optimale Basis für dein Wohlbefinden. Im nächsten Abschnitt werden wir uns einem weiteren Schlüsselfaktor widmen: dem effektiven Management von Stress.
Stressmanagement und seine Rolle beim Abnehmen mit Hashimoto
Stress hat viele Gesichter (Stichwort: Mental Load), und kann auch eine erhebliche Rolle beim Abnehmen spielen. In diesem Artikel erfährst du, warum Stress dein Gewicht beeinflussen kann (zum Artikel „Stressbauch“).
Zusätzlich gilt anhaltender Stress als Trigger für Hashimoto. Denn das Immunsystem kann durch chronischen Stress geschwächt werden, was wiederum Autoimmunreaktionen begünstigt.
Tipps zum Stressmanagement:
- Meditation und Achtsamkeit: Übe regelmäßig Meditationstechniken und Achtsamkeitsübungen, um den Geist zu beruhigen und den Stresspegel zu senken.
- Yoga und Atemübungen: Integriere Yoga oder Atemübungen in deinen Alltag, um körperliche Entspannung zu fördern und Stress abzubauen.
- Gesunde Ernährung: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen ist. Da Stressreaktionen dir Nährstoffe rauben und Entzündungen begünstigen, solltest du hier besonders viel Wert drauflegen. Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe helfen gleichzeitig, deinen Darm fit zu halten und Entzündungen zu reduzieren.
- Pausen einplanen: Nimm dir bewusst Zeit für Pausen und Entspannung, um dem täglichen Stress entgegenzuwirken.
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Bewegung und Sport bei Hashimoto: Wie du dich motivieren kannst
Bei körperlicher Aktivität werden vermehrt „Glückshormone“ ausgeschüttet, die Stress reduzieren und dafür sorgen, dass du dich wohlfühlst. Außerdem kurbelt regelmäßige Bewegung deinen Stoffwechsel an, was besonders bei Hashimoto sinnvoll ist.
Tipps zur Motivation:
- Wähle Aktivitäten, die dir Spaß machen: Suche nach Bewegungsformen, die du genießt, sei es Tanzen, Wandern oder Yoga. Denn nur so bleibst du auch langfristig dabei.
- Setze dir realistische Ziele: Beginne mit kleinen, erreichbaren Zielen und steigere dich nach und nach. Das hilft dir, motiviert am Ball zu bleiben.
- Finde einen Bewegungspartner: Hol dir einen Bewegungs-Buddy. Denn gemeinsam mit einer Freundin macht es gleich doppelt so viel Spaß und es wird leichter den inneren Schweinehund zu überwinden.
- Belohne dich selbst: Setze dir Belohnungen für erreichte Ziele. Belohnungsrituale sind hervorragend geeignet, um langfristig gute Gewohnheiten zu entwickeln- das gilt auch für Sport.
Schlaf und sein unterschätzter Einfluss
Ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor für den erfolgreichen Abnehmprozess (nicht nur) mit Hashimoto ist der Schlaf. In diesem Artikel habe ich ausführlich darüber geschrieben, warum ausreichend Schlaf beim Abnehmen hilft.
Tipps für besseren Schlaf:
Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus: Versuche, zu den gleichen Zeiten ins Bett zu gehen und aufzustehen. Am Wochenende schadet es nicht, ein bisschen zu „schummeln“, aber ein regelmäßiger Rhythmus kann sich enorm auf dein Wohlbefinden auswirken.
Schlafumgebung optimieren: Schaffe dir ein Schlafzimmer, in dem du dich wohlfühlst. Idealerweise schläfst du in einem kühlen und dunklem Raum (nutze ggf. eine Schlafmaske).
Entspannungsrituale vor dem Schlafengehen: Nutze Entspannungstechniken wie Lesen, Meditation oder ein warmes Bad, um zur Ruhe zu kommen.
Begrenzung von Koffein und Bildschirmzeit: Koffein und das blaue Licht von Handy, Laptop & Co. stören dein Schlafhormon Melatonin. Versuche am Abend elektronische Geräte zu meiden, um deinen Schlaf zu fördern.
Ausreichende Schlafdauer: Strebe eine ausreichende Schlafdauer an, die individuell variiert, aber im Durchschnitt zwischen sieben und neun Stunden liegt.
Greife zu bei diesen Lebensmitteln
Geeignete Lebensmittel bei Hashimoto:
✅ Buntes Gemüse: Spargel, Pilze, Kohlgemüse aller Art, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch
✅ Verschiedene Obstsorten: Beeren, Grapefruit, Äpfel
✅ Mageres Fleisch: Hähnchen
✅ Fisch
✅ Haferflocken
✅ Quinoa
✅ Hirse
✅ Gesunde Öle: Oliven-, Leinöl
✅ Nudeln aus Buchweizen
✅ Vollkornreis
Vermeide diese Lebensmittel bei Hashimoto
Bei Hashimoto kommt es häufig zu Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmittelgruppen, insbesondere Gluten, das in Weizen, Dinkel und anderen Getreidesorten enthalten ist. Auch Nachtschattengewächse und Hülsenfrüchte können Probleme verursachen. Es lohnt sich, diese Lebensmittelgruppen vorübergehend zu meiden, um festzustellen, ob sich die Symptome verbessern.
Weitere Lebensmittel, die beim Abnehmen mit Hashimoto ungeeignet sind:
Milchprodukte: Trinkmilch, Käse, Sahne, Pudding
Schweinefleisch
Panierte Fleischprodukte
Zuckerreiche Fruchtsorten: Ananas, Weintrauben
Verarbeitete Kartoffelprodukte: Pommes, Kroketten
Palmfett
Wurst
Fertiggerichte und Fast Food
Chips und zuckerreiche Süßigkeiten
Fazit
Ich gebe zu, dass Abnehmen mit Hashimoto herausfordernd ist, da die Schilddrüse den gesamten Stoffwechsel beeinflusst.
In meinem Coaching konnte ich aber bereits viele betroffene Frauen mit individuellen Strategien begleiten, um die Darmgesundheit zu fördern, Stress zu managen und den Abnehmprozess trotz Hashimoto erfolgreich zu gestalten. Lass dich also nicht entmutigen und wähle eine ganzheitliche Herangehensweise, um dein Wohlfühlgewicht zu erreichen.
2 Kommentare zu „Abnehmen mit Hashimoto: 5 Tipps für deinen Erfolg“
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